Behandlung bei Kinderwunsch
Behandlung von Paaren, die bisher ungewollt kinderlos geblieben sind. Vorbereitende und begleitende integrative Behandlung bei künstlicher Befruchtung (IVF/ICSI).
Ein wichtiger Faktor bei Frauen ist das Alter, da die Fruchtbarkeit kontinuierlich abnimmt. Neben weiteren Faktoren spielen Erkrankungen wie Endometriose, hormonelle Störungen wie das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS), Schilddrüsenerkrankungen oder Schäden an den Eileitern, z. B. infolge von Infektionen, Endometriose, Entzündungen und Operationen eine Rolle.
Eine umfassende Diagnostik beider Partner zur Abklärung der Ursache(n) ist essentiell, um gezielt unterstützen zu können. Liegt eine Follikelreifungsstörung vor, sind Eizell- und Spermienqualität eingeschränkt? Traten bereits wiederholt Aborte auf? Was waren die Gründe hierfür? Wie sind bisherige ART-Versuche verlaufen? Abhängig davon, wo die Störung liegt, sollte gezielt weiterführend untersucht und behandelt werden.
Je nach Ursache ist die Behandlung mit ART wie Intrauteriner Inseminisation (IUI), In-vitro-Fertilisation (IVF) oder bei schlechter Spermienqualität Intracytoplasmatischer Spermieninjektion (ICSI) in einem Kinderwunschzentrum sinnvoll. Sind z. B. die Eileiter der Frau nicht durchlässig, ist eine IVF/ ICSI Mittel der Wahl. Neben hormonell stimulierten Zyklen wird immer häufiger IVF/ ICSI im natürlichen Zyklus (IVF-naturelle) angeboten[2].
Die TCM zeichnet sich aus durch ihren ganzheitlichen Ansatz und basiert auf einem jahrtausendealten Erfahrungs- und Wissensschatz. Ziel ist es, das körperliche und geistige Gleichgewicht und Gesundheit zu fördern und damit auch die Fruchtbarkeit zu unterstützen. Die TCM umfasst Akupunktur, Kräutertherapie, Ernährungs- und Lebensstilempfehlungen sowie weitere therapeutische Methoden.
Vorbereitend und begleitend zu ART kann die TCM eine sinnvolle Unterstützung sein. Dabei ist ein integrativer Ansatz von Vorteil, bei dem die chinesische und die westliche Medizin inklusive ART aufeinander abgestimmt sind.
Wirkungen der TCM und Akupunktur in Bezug auf Kinderwunsch
• Regulation des Menstruationszyklus und hormoneller Ungleichgewichte
• Verbesserung der Durchblutung der Geschlechtsorgane
• Positiver Einfluss auf Eizell- und Spermienqualität
• Unterstützung von Follikelreifung und Endometriumaufbau
• Zyklusphasenabhängige Unterstützung während ART
• Linderung von Nebenwirkungen durch Medikamente
• Unterstützung der Einnistung und Halten des Embryos in der Frühschwangerschaft
• Entspannung und Ausgleich von energetischen Ungleichgewichten infolge von Stress
(Quelle: AGTCM, Dr. rer. nat. Anne-Kathrin Ziebandt)
Begleitung und Unterstützung während der Schwangerschaft und vor der Geburt durch Akupunktur
Viele Frauen empfinden Akupunktur während der Schwangerschaft wegen ihrer entspannenden Wirkung und ihrem positiven Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden als sehr angenehm. Daneben gibt es für eine Akupunkturbehandlung in der Schwangerschaft, während und nach der Geburt verschiedene praktische Anwendungsbereiche:
In der Frühschwangerschaft kann Akupunktur gegen Schwangerschaftsübelkeit und andere Schwangerschaftsbeschwerden helfen. Beispielsweise geht die TCM davon aus, dass die Morgenübelkeit durch eine Schwächung der Magenenergie der Schwangeren begründet liegt - der Akupunkteur stimuliert diverse organbezogene Körperpunkte, damit das Qi wieder ungehindert fließen kann.
Mit fortschreitender Schwangerschaft kommt Akupunktur gegen verschiedene Schwangerschaftsbeschwerden - beispielsweise Rückenschmerzen, zur Behandlung einer ausgeprägten Venenschwäche oder bei stärkeren Wassereinlagerungen - zum Einsatz.
Ab der 36. Schwangerschaft wird mit der geburtsvorbereitenden Akupunktur begonnen. Es werden Akupunkturpunkte genadelt, die den Uterus stärken, den Muttermund weicher machen und allgemein die Sehnen und Bänder auf die bevorstehende Geburt vorbereiten. Sollte das Kind noch nicht in der optimalen Geburtslage liegen, kann mit entsprechenden Punkten hier nachgeholfen werden. In den letzten beiden Wochen können auch Punkte genadelt werden, die den Geburtsbeginn versuchen zu unterstützen. In Studien konnte eine signifikante Verkürzung der Dauer der Geburt um etwa 2 Stunden nachgewiesen werden.
Unter integrativer Gynäkologie versteht man die Behandlung aller gynäkologischen Erkrankungen als Ergänzung zur schulmedizinischen Therapie. Neben den bereits aufgeführten Krankheitsbildern stehen in meiner Praxis Patientinnen mit Menstruationsstörungen und klimakterischen Beschwerden im Vordergrund.
Endometriose
Endometriose ist die 2. häufigste gynäkologische Erkrankung von Frauen im gebärfähigen Alter. Weltweit sind fast 90 Millionen Frauen betroffen.
Was ist Endometriose? Schleimhautzellen der Gebärmutter (Endometrium) siedeln sich im Bauchraum, an den Ovarien oder auch im Dickdarm an. Wenn diese bei der Menstruation wie die Schleimhaut im Uterus ab bluten, kommt es zu Entzündungen, Zystenbildung und Verwachsungen. Symptome: Schmerzen vor und währender Periode und des Geschlechtsverkehrs; unerfüllter Kinderwunsch. Jede 2. Patientin mit Kinderwunsch leidet unter Endometriose. Viele Frauen wissen allerdings nichts von ihrer Krankheit.
Aktuelle Forschungsergebnisse legen den Schluss nahe, dass es sich um eine Autoimmunkrankheit handelt. Heute wird in vielen Endometriosezentren eine interdisziplinäre Behandlungsweise angeboten. Die Traditionelle Chinesische Medizin hat sich als komplementäre Behandlungsform in den letzten Jahren an vielen Zentren etabliert.
Myome
Myome sind Wucherungen, die in der Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) auftreten. Sie sind die häufigsten gutartigen Tumore der Frau und können sich bei jeder Frau entwickeln. Die gutartigen Geschwulste sind zwar nicht lebensgefährlich, können aber die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Sie verursachen Zwischenblutungen, sehr starke Regelblutungen und Schmerzen.
Mittels chinesischen Heilkräutern und Akupunktur läßt sich das Wachstum der Myome oft positiv beeinflussen, d. h. sie werden kleiner und die Beschwerden, die sie verursachen lassen nach oder verschwinden ganz.
PCOS
Polycystic ovary syndrome: Das PCOS ist mit 5 - 10 % die häufigste endokrine Störung bei Frauen im gebärfähigen Alter und Hauptursache für Unfruchtbarkeit aufgrund von Anovulation. Durch das breite Erscheinungsspektrum und den häufig chronischen Verlauf des PCOS kann die Behandlung sehr herausfordernd sein und sich über längere Zeit erstrecken. Mit Hilfe der ICM kann die Chinesische Medizin und die Phytotherapie einen gezielten therapeutischen Einsatz von westlichen Kräutern bei der Behandlung von PCOS ermöglichen.